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Mit Sprossen und Microgreens in den Frühling starten

Heute dreht sich alles um Sprossen und Microgreens. Ich hoffe, dass ich dich begeistern kann, auch mit dem Anbau dieser kleinen Wunderpflänzchen zu beginnen.

Was sind Sprossen und Microgreens?

Sprossen und Microgreens sind beides Pflanzenkeimlinge, die sich durch eine hohe Nährstoffdichte auszeichnen und roh verzehrt werden. Während Sprossen in der Regel in Behältern wachsen, die regelmäßig mit Wasser befeuchtet werden, wachsen Microgreens meist in Anzuchterde. Sprossen sind bereits nach wenigen Tagen erntereif während Microgreens wachsen, bis kleine Minipflänzchen mit zwei bis drei Blättern entstanden sind, was 8-20 Tage dauern kann.

Warum Sprossen und Microgreens so gesund sind

Sprossen und Microgreens versorgen den Körper mit zahlreichen Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen. All das führt unserem Körper viel Kraft zu. In seinem Buch „Medical Food“ schreibt Anthony William, dass die wohl wichtigste Funktion von Sprossen und Microgreens darin besteht, dass sie erschöpften Menschen, die sich für andere verausgaben, neue Vitalität schenken. Außerdem unterstützen sie die Fortpflanzungsorgane mit ihren Phytoöstrogenen, die einen großen Einfluss auf die Regulierung des Progesteron-, Östrogen- und Testosteronhaushaltes haben.

 

Und für unser Gehirn tun sie auch einiges. Sie unterstützen das Gehirn, damit es sich von giftigen Metallverbindungen befreien kann und die Neuronen effektiver erneuern kann. Dies wirkt Gedächtnisverlust und Demenz entgegen.

 

Ein weiterer entscheidender Punkt, der dafür spricht, sie idealerweise täglich zu verzehren: sie sind die beste Quelle für erhöhte Mikroorganismen, die im Darm für die körpereigene Produktion von Vitamin B12 entscheidend sind. 

 

Die kleinen Keimlinge zu essen stellt eine echte Gesundheitsvorsorge dar, da sie sogar das Wachstum von pathogenen Keimen und entarteten Zellen hemmen. Somit beugen sie Infektionen und bösartigen Tumoren vor.

 

Und auch auf anderer Ebene können sie hilfreich für uns sein. Sprossen und Microgreens besitzen eine große Anpassungsfähigkeit und geben uns davon ab, wenn wir sie verzehren. Wir sind dann besser in der Lage, durch die Schwierigkeiten des Lebens zu kommen und haben sozusagen etwas Rückenstärkung durch die Mini-Pflänzchen.

Selberziehen oder Kaufen?

Das Beste leisten die Mini-Pflänzchen für unsere Gesundheit, wenn wir sie selber ziehen, doch bevor du gar keine Sprossen und Microgreens zu dir nimmst, kannst du sie natürlich auch kaufen. Sie werden immer beliebter und das Angebot nimmt gerade in Bioläden stetig zu.

 

Was fürs Selberziehen spricht: Sie stellen sich ganz auf unsere Bedürfnisse ein und bilden entsprechende Nährstoffe aus, die zum Beispiel unsere Darmflora optimal unterstützen.

 

Unser Körper hat also mehr davon, bzw. wird individueller unterstützt, wenn wir sie selbst anbauen. Alle selbstgezogenen Nahrungspflanzen sind in der Lage, sich auf unsere persönliche Bedürfnisse einzustellen und unsere besonderen Gesundheitsbedürfnisse berücksichtigen, indem sie entsprechende Nährstoffe ausbilden.

Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Egal, ob du Sprossen oder Microgreens ziehst, solltest du sie laut Anthony William als so etwas wie Haustiere betrachten. Sie leben von unserer liebevollen Zuwendung und nehmen alle Energien und alles in der Umgebung Gesprochene auf. Wenn du also magst, ist es eine gute Idee, mit den kleinen Pflänzchen zu sprechen oder sie im Vorbeigehen leicht zu berühren.

Sprossen:

  • Wähle die Samen aus, die du sprießen möchtest. Beliebte Optionen sind Alfalfa, Brokkoli, Radieschen, Mungbohnen, Linsen und Kichererbsen.
  • Spüle die Samen gründlich ab und gebe sie zum Beispiel in ein Sprossenglas.
  • Fülle das Glas mit Wasser und lasse die Samen für 8-12 Stunden einweichen.
  • Nach dem Einweichen gieße das Wasser ab und spüle die Samen erneut gründlich ab. Stelle sicher, dass kein Wasser im Glas verbleibt.
  • Platziere das Glas in einem gut belüfteten Bereich bei Raumtemperatur und stelle es auf den Kopf, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
  • Spüle die Samen zweimal täglich gründlich ab und lasse sie dann abtropfen. Achte darauf, dass sie nicht im Wasser stehen.
  • Nach einigen Tagen werden die Samen keimen und kleine Sprossen entwickeln. Sobald die Sprossen die gewünschte Größe erreicht haben (normalerweise nach 3-7 Tagen), spüle sie ein letztes Mal ab und lasse sie gut abtropfen, zum Beispiel auch kurz auf einem Stück Küchenkrepp, damit überschüssiges Wasser aufgesogen werden kann.
  • Tipp zur Aufbewahrung: Nutze ein Gefäß, in dem die Sprossen genug Platz haben und lege ein Stück Küchenkrepp unten in das Gefäß, damit eventuell noch vorhandene Feuchtigkeit aufgesaugt werden kann. So halten sich die Sprossen im Kühlschrank bis zu eine Woche lang.

Microgreens:

  • Wähle die Samen aus, die du zu Microgreens ziehen möchtest. Beliebte Optionen sind Rucola, Senf, Rotkohl und Sonnenblumenkerne.
  • Fülle ein flaches Anzuchtbehältnis oder eine spezielle Microgreen-Anzuchtschale mit einer dünnen Schicht organischer Anzuchterde.
  • Streue die Samen gleichmäßig auf die Erde. Achte darauf, dass sie dicht genug liegen, damit sie beim Keimen und Wachsen einander stützen können, aber nicht zu dicht, damit sie genug Platz haben, um sich auszubreiten.
  • Bedecke die Samen mit einer dünnen Schicht Erde und drücke sie leicht an, um einen guten Kontakt zwischen Samen und Erde zu gewährleisten.
  • Bewässere die Samen vorsichtig mit einer feinen Sprühflasche oder einem sanften Wasserstrahl, um die Erde gleichmäßig zu befeuchten, ohne die Samen zu verschieben.
  • Stelle das Anzuchtbehältnis an einen warmen, gut beleuchteten Ort, z. B. auf eine Fensterbank oder unter eine Pflanzenlampe.
  • Halte die Erde während des Keimungs- und Wachstumsprozesses stets leicht feucht, indem du sie regelmäßig mit Wasser besprühst oder gießt.
  • Nach 8-20 Tagen, wenn die Microgreens eine Höhe von etwa 5-7 cm erreicht haben und ihre ersten Blätter erscheinen, sind sie bereit zum Ernten.
  • Schneide die Microgreens mit einer sauberen Schere knapp über der Erdoberfläche ab.
  • Wenn du Microgreens aufbewahren möchtest, gib sie in ein luftdichtes Gefäß in den Kühlschrank – dort halten sie sich bis zu eine Woche.

Tipps zur Vermeidung von Schimmel und anderen pathogenen Keimen:

  • Achte bei Sprossen darauf, wirklich regelmäßig zu spülen und das Wasser immer wieder gut ablaufen zu lassen, damit kein stehendes Wasser bleibt, in dem sich Keime schnell vermehren können. Wenn die Sprossen zu trocken oder zu nass sind, besteht die Gefahr, dass sie dir verderben.
  • Außerdem solltest du darauf achten, deine Gefäße wie Sprossengläser oder Keimschale gründlich zu reinigen vor der Wiederbenutzung. Verwende heißes Wasser und nach einem Keimbefall gerne auch 3%iges Wasserstoffperoxid zum Desinfizieren.
  • Wenn du Microgreens auf Erde ziehst, ist es genauso entscheidend, darauf zu achten, dass die Erde nicht zu nass und nicht zu trocken ist. Gerade bei zu nasser Erde entsteht hier schnell Schimmel. Verwende am besten eine Sprühflasche mit Wasser, um besser dosieren zu können.

Ideen für die Küche

Wenn wir täglich eine große Handvoll Sprossen und/oder Microgreens zu uns nehmen, können diese uns optimal unterstützen. Wir können sie nach Lust und Laune über Salate geben oder als Topping zu jedem Gericht hinzugeben oder sogar in Smoothies verarbeiten. Achte möglichst darauf, dass sie nicht erhitzt werden, damit du auf die Fülle dessen zugreifen kannst, was sie uns zu bieten haben. Ich finde vor allem Alfalfasprossen großartig – sie lassen sich sehr leicht ziehen und schmecken mild und lecker. Ich gebe sich ganz oft einfach mit auf den Teller – egal, was es gerade zu essen gibt oder verwende sie als Zutat in Norirollen.

Und ein Rezept, was ich nicht mehr missen möchte, ist einer meiner Lieblings-Brainshots: der Burnout-Stabilisator. Bei diesem Shot spüre ich tatsächlich, wie er mich auflädt und meine Energiereserven wieder füllt. Und jetzt gibt es ja schon wieder relativ gut frischen grünen Spargel zu bekommen, so dass dieser Shot bestimmt bald wieder häufiger bei uns zu Hause zubereitet wird. Die Erbsen- und Alfalfasprossen sind schon angesetzt…

Für ein bis zwei Portionen des Burnout-Stabilisators benötigst du:

  • gut 1 cm frischer Ingwer
  • 1/2 Tasse dicht gepackte Erbsensprossen
  • 1/2 Tasse dicht gepackte Alfalfasprossen
  • 1/4 Tasse frische oder aufgetaute rote Drachenfrucht oder geschälte und zerkleinerte Grapefruit
  • 2 rohe mittelgroße grüne Spargelstangen
  • 1/2 Stange Sellerie

Die Zutaten werden in der angegebenen Reihenfolge von oben angefangen entsaftet.